Tipps und Tricks beim Fotografieren von Produkten

15 Jul
2013
Fototipps - Artikelbild

Fotografieren und Bildbearbeitung sind feste Bestandteile meiner täglichen Blogger-Arbeit. Bei einigen von euch ist das sicher sehr ähnlich. Ich fotografiere schon sehr lange und mit viel Leidenschaft. Auch mit dem Thema Bildbearbeitung beschäftige ich mich alleine schon aufgrund meiner beruflichen Vergangenheit eine gefühlte Ewigkeit. Heute gibts daher ein paar Tipps & Tricks für schöne Produktfotos.

Ich liebe es, mir in anderen Blogs schöne Fotos und gut in Szene gesetzte Produkte anzuschauen (grad die Tage erst wieder bei Spunkynelda und ihren Lavendelfotos gestaunt… einfach so schön). Natürlich kommt es auch immer auf den Inhalt an, aber auf viele meiner Lieblingsblogs bin ich zuerst über tolle Fotos und/oder ein schönes Blogdesign gestoßen. So ist das eben, mit den Kreativen, Liebe geht durch die Augen 🙂

Leider kann ein schlecht gemachtes Foto selbst das tollste Motiv im wahrsten Sinne des Wortes in ein schlechtes Licht rücken. Tagtäglich sehe ich so viele tolle Sachen im Web, mit viel Liebe gearbeitete Produkte, aber die Fotos sind nicht selten zu dunkel, oder haben einen Gelbstich, oder das Produkt ist aus einer ungünstigen Perspektive fotografiert.

Ich fotografiere nun schon seit ein paar Jahren ganz gerne, die erste Spiegelreflexkamera war sogar analog (jup, ich wurde in der Steinzeit geboren). Und mit der Zeit habe ich mir eine gewisse Vorgehensweise bei Fotos angewöhnt, mit der ich das beste aus dem Motiv rausholen kann. Früher habe ich hauptsächlich Landschaften und so fotografiert, aber im letzten Jahr habe ich das durch das Fotografieren meiner Nähprodukte und Selbermach-Kreationen eher darauf optimiert.

Heute will ich euch ein paar kleine Tipps geben, wie ihr eure Produktfotos vielleicht noch etwas optimieren könnt. Wie gesagt, es sind Tipps wie sie für mich am besten funktionieren, aber vielleicht hilft es auch dem ein oder anderen von euch für eure Dawanda- oder Shopfotos 🙂

Hier seht ihr schon mal verschiedene Fotovarianten, um die nachfolgenden Tipps besser verstehen zu können:

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Die Kamera

Starten möchte ich mit dem wichtigen Thema Kamera: Ich verwende seit einigen Jahren eine digitale Spiegelreflexkamera. Die Qualität wird dadurch einfach besser als mit einer „normalen“ Kamera, vor allem wenn es um den Blitz und damit die Ausleuchtung des Motivs und seines Hintergrundes geht.

Außerdem kriegt man Nahaufnahmen mit einer Spiegelreflex einfach schöner hin. Und gerade diese mache ich ja ständig, wenn ich euch meine Näh-, Deko-, Back- oder Do-It-Yourself-Ergebnisse vorstelle.

Das Licht

Das richtige Licht beim Fotografieren ist fast noch wichtiger als die Kamera. Fotos werden meist am besten, wenn genug Licht da ist und so kein Blitz notwendig ist. Dann entsteht auch kein unerwünschter dunkler Schattenwurf, einer der größten Feinde eines professionellen Fotos wie ich finde.

Versucht also auf jeden Fall, eure Fotos immer bei Tageslicht zu machen. Entweder bei Sonne, oder in Fenster-Nähe mit viel Lichteinfall. Achtet dabei aber immer auf eine indirekte Beleuchtung! Denn fällt die Sonne direkt auf das Produkt, gibt es wieder unschöne dunkle Schatten.

Manchmal sehen die Fotos übrigens am besten aus, wenn genug Licht da ist, sodass meinen keinen Blitz benötigt, man ihn aber trotzdem einschaltet. Der Schatten wird dann nur sehr sehr hell, dass Motiv wird aber richtig gut ausgeleuchtet. Am besten man ausprobieren und die Bilder vergleichen, es lohnt sich hier zu experimentieren!

Und zum Schluss noch eine der absoluten Fotografie-Basics, aber auch wirklich wichtig: Bei Sonnenschein nie gegen das Licht fotografieren, da euren Bildern sonst Überbelichtung droht.

Das Set

Eine weitere Empfehlung von mir ist, eure Produkte vor einem weißen Hintergrund zu fotografieren. Der Vorteil daran ist, dass dieser nochmal zusätzlich das Licht reflektiert, was zu einer weiteren Verbesserung der Belichtung führt.

Also sucht euch  beispielsweise eine weiße Wand gegenüber eines Fensters und platziert euer Produkt vor dieser Wand (je nach Produkt könnt ihr z.B. auch einen Nagel in die Wand hauen und daran euer Produkt aufhängen). Oder holt euch zwei große weiße Pappen im Bastelladen und stellt eine davon an die Wand, die andere legt ihr als Unterlage darunter. Letzteres könnt ihr dahin tragen, wo das Licht ist, das ist der Vorteil 🙂

Bildbearbeitung

Ich habe wie schon erwähnt das Glück, dass ich mich mit Photoshop ganz gut auskenne. Und ich habe daher ein fixes Set an Bearbeitungsaktionen, die ich bei jedem Bild anwende. Ich weiß nicht, ob andere Grafikprogramme die auch haben, aber ich will euch trotzdem kurz aufzählen, was ich der Reihe nach mache:

  • Tonwertkorrektur: Ich nutze die Tonwertkorrektur, um das Bild heller zu machen und die dunklen Bereiche zu verkleinern bzw. zu “entschärfen”.  Ich denke, dass man ähnliche Effekte auch mit einer Korrektur von Helligkeit & Kontrast erzielen kann.
  • Fotofilter: Ich setze meistens einen Warm- oder Kaltfilter auf das Bild. Manchmal haben die Bilder einen Gelb- oder Rotstich, den ich mit einem Kaltfilter (Blau) aufheben kann. Hat das Bild einen Blaustich, dann nehme ich hingegen einen Warmfilter (Orange).
  • Weiches Licht: Ist das Bild bearbeitet, dupliziere ich alle Ebenen und reduziere diese auf eine Ebene. Die setze ich dann im Ebenemodus auf “Weiches Licht” und ca. 75% Deckungskraft. Hat den Effekt, dass alle Farben sehr viel kräftiger werden und das Bild leuchtet, weil auch die hellen Bereiche verstärkt werden. Wenn du diesen Modus nicht hast, kannst du stattdessen die Sättigung etwas hochstellen, das hat oftmals einen ähnlich Effekt.

So, mehr fällt mir erstmal nicht ein. Wenn ihr aus eurer Erfahrung noch weitere Tipps bzw. Anregungen habt, dann freue ich mich auf eure Kommentare 🙂

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11 Kommentare

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  1. Moni

    du hast so recht … geht nichts über ein tolles bild … ich liebe schöne fotos .. die meisten sind auch mit bedacht gemacht und ab und an darfs auch ein schnappschuss sein, der aber wohl auch mit bedacht geschnappt wurde ^^

    lg.Moni

  2. Claudia

    Ganz viel Danke für diese Fülle an tollen Infos. Das muss ich mir alles noch mal ganz in Ruhe durchlesen, aber ich habe schon beim ersten lesen ganz viel dazugelernt .
    Ganz viele liebe Grüße
    Claudia von margaretes Handmadebox

  3. Anke

    Hallo, welche Kamera hast du? Ich habe vor 2 Wochen meine analoge Kamera verkauft und spekuliere auf eine digitale…. Bin mir aber nicht schlüssig welche und welche Objektive…
    Danke schon mal im Voraus, LG, Anke

  4. Juliane Artikelautor

    Freut mich wenn es euch ein bisschen hilft 🙂

    @ Anke:
    Ich habe eine Canon EOS 350D, ich glaub das war mit eine der ersten digitalen Spiegelreflex-Kameras von Canon… also auch schon fast wieder Steinzeit 😀

    Ich find die Canon aber einfach klasse und falls es irgendwann eine neue gibt wird es auch wieder eine EOS. Kann aber auch daran liegen, dass meine Analoge schon von Canon war, da ist die Umstellung nicht so groß. Aber ich denke sie ist ganz gut für ich nenn es mal “anspruchsvolle Laienfotografie” 🙂

  5. Gabi

    Ich möchte mich ganz ♥lich für diesen tollen Blogbeitrag bedanken. Tolle Tipps.

    Ich fotografiere mit einer NikonD2x. Am allerliebsten draußen und mit dem makro…
    Ich bin blutiger Laie und fotografiere einfach so mit ♥ und Auge ;o)

    LG Gabi

  6. Juliane Artikelautor

    Liebe Gabi,
    ja, ich denke dass man mit Herz fotografiert ist schon mal die beste Voraussetzung 🙂 Nikon habe ich auch lange überlegt, aber dann hab ich mich eben doch wieder für Canon entschieden. Was der Bauer net kennt… 🙂
    GLG Juliane

  7. Katrin Meiller

    Wow, super Tipps hier auf deinem Blog! Vielen Dank, dass Du sie mit uns teilst 🙂 ich starte gerade selbst mit meinem kleinen DIY-Unternehmen und freue mich riesig über Blogs wie deinen. Weiter so 🙂

  8. Juliane Artikelautor

    Hallo Katrin,
    oh cool, dann wünsche ich dir ganz viel Erfolg dabei! Und ich freu mich natürlich, dass du mitliest 🙂
    Lieben Gruß, Juliane

  9. Samira

    Hey,

    coole Tipps hast du hier, den Bilder Vergleich finde ich besonders gut gelungen. Krass, inwieweit sich die Bilder voneinander unterscheiden. Ich habe mir neulich eine Canon Spiegelreflexkamera zugelegt und die Bilder sind einfach Hammer. Bilder vor einem weißen Hintergrund zu fotografieren, hier muss man ein wenig aufpassen, ich habe gelesen, dass sich Amazon dieses Patentieren lassen hat. Vielleicht weißt du da mehr Bescheid darüber und kannst es kurz schildern, was das genau bedeutet.

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