Beziehungsweise wir. Und zwar für ein paar Tage Urlaub in der Schweiz. Oder nein, lasst es mich anders formulieren: Für ein paar Tage Luftveränderung in der Schweiz. Denn wie hat die Schwiegermama in Spe so treffend gesagt: Urlaub mit Kindern ist nur eine Haushaltsverlagerung…
Vielleicht habt ihr es gemerkt, die letzten Tage war es ein bisschen ruhiger als sonst auf kullaloo. Ein paar Sachen hatten wir vorgearbeitet, ein paar im Urlaub gemacht, aber den gleichen Beat an Posts und Tutorials wie sonst konnten wir nicht fahren. Dafür sind wir jetzt mega erholt und können frisch und munter neu durchstarten!!! *hüst* Naja, fast.
Ich meine, wir haben uns echt auf diesen Urlaub gefreut. Jedes Jahr fahren wir für eine Woche bis 10 Tage in die italienische Schweiz, nämlich ins Tessin an den Lago Magiore. Bisher waren wir dort immer zu viert, mit Nellys großem Bruder (wir sind eine Patchwork-Familie) und unserem Hund.
Wir hatten auch schon mal ein Jahr dabei, wo es ziemlich anstrengend für uns war. Das lag vor allem an dem „Waruhuum?„, welches uns im 5-Minuten-Takt auf allen Wegen begleitete. Warum fährt das Schiff nicht? [Erklärung] Warum hat der Kapitän Urlaub? [Erklärung] Warum muss der Kapitän sich ausruhen? [Erklärung] Warum hat der so viel gearbeitet? [Erklärung] Geeeeld? Wofür braucht der denn Geld?
Uff. Irgendwann ist man mit seinem Latein am Ende, aber wissbegierige Kinder kennen leider kein Pardon :). Selbst der Versuch, mit dem Krankenwagen zu drohen, der kommt weil man so viele Löcher in den Bauch gefragt kriegt, endet ebenfalls nur in einer weiteren Warum-Fragerunde. (bzw. „Was macht der Krankenwagen dann, he?“)
Dieses Jahr waren wir nun das erste Mal zu fünft unterwegs, und dass das ein bisschen anstrengender werden würde war mir ja schon irgendwie klar…
Herausforderung Nummer 1: Das Gepäck
Es ging mit dem Gepäck los. Wir brauchten eine Dachbox. Der Kofferaum zu zwei Dritteln mit Hundekäfig voll, dann aber diverse Koffer, Taschen, Buggy, Roller, Helm, Essen für Nelly, Windeln und Feuchttücher und dann noch Spielzeug… und sitzen mussten wir ja auch noch irgendwo.
Ist das bei euch auch so, dass der kleinste Mensch das größte Gepäck hat?
Ich weiß nicht wie, aber irgendwie haben wir alles verstaut gekriegt.
Herausforderung Nummer 2: Einer spinnt immer
Wenn man mit zwei Kindern und einem Hund unterwegs ist, kann man sich sicher sein: Einer spinnt immer! Während der Große in einer Egal-was-wir-machen-ich-motz-erstmal-rum-Phase ist, kam Nelly mit der neuen Umgebung nicht klar. Sie war total aufgedreht und abends habe ich bis zu einer Stunde an ihrem Bettchen gehockt und ihr beim Turnen zugeschaut, bis ihr irgendwann die Augen zugefallen sind.
War also nichts mit gemütlichen Weinchen im Sonnenuntergang auf dem Balkon.
Herausforderung Nummer 3: Vom Mamasein gibts keinen Urlaub
Das hatte ich ehrlich unterschätzt. Essen machen, Füttern, Spülen, Windeln wechseln, Anziehen, Bespaßen – all das, was man als Mama so täglich mit seinem Baby macht, findet auch im Urlaub statt. Haushaltsverlagerung eben.
Nur, dass man keine Mikrowelle hat, keine Spülmaschine, keine Waschmaschine, keinen gescheiten Wickeltisch auf dem ein weit angelegter Pipistrahl nicht gleich die eigene Bettmatratze trifft, keinen Kinderstuhl aus dem man nicht beim ersten Gestrampel rausrutscht, keinen kindersicheren Raum oder Laufstall wo man Junior mal für 10 Minuten absetzen kann um sich frisch zu machen… nichts davon.
Ich weiß, das gehört eben dazu. Aber zumindest im Urlaub hätte ich mir gewünscht, mal mit sorgsam gemachten Haaren aus dem Haus zu gehen, oder mich vor dem Abendessen umzuziehen.
Zu guter Letzt: Das Wetter
Ihr wisst ja alle, wie das Wetter die letzten 2 Wochen war: nämlich bescheiden. Im Vergleich dazu hatten wir echt gutes Wetter, meistens Sonne und um die 18 Grad. Nur hier und da mal Wolken und etwas Regen.
Leider tröstet es wenig, dass die Lage in Deutschland deutlich schlechter ist, wenn man in den Sommerurlaub fährt und dann sind nur 18 Grad. Schwimmen, worauf sich der Große am meisten gefreut hatte, viel damit zumeist flach.
Fazit
Ich hatte mir das alles etwas leichter vorgestellt und bin ehrlich gesagt auch ein bisschen froh, dass nun alles wieder in seinen geregelten Bahnen läuft. Trotzdem waren die paar Tage Auszeit vom Alltag schön, mit leckerem Essen und ein paar wohltuenden Sonnenstrahlen und natürlich auch mit strahlenden Kindergesichtern… und das ist ja letztenendes das wichtigste 🙂
Das mit dem Gepäck ist bei uns auch so. Schon wenn wir irgendwohin zu Besuch fahren, erwähne ich lieber gleich, dass wir nicht einziehen wollen. Die Angst kommt nämlich beim Anblick des Gepäcks schnell auf ;-). LG
😀 Sehr cool, so kenne ich das auch! 🙂
Hallo, ob man 2 Tage verreist oder 10 Tage. Der Aufwand und das Gepäck unterscheiden sich dabei nicht wirklich. Ich kenne das. Wir haben 5 Kinder. Das gleicht manchmal einem Umzug:) Das wird aber besser, wenn sie größer sind und Buggy usw. nicht mehr mit müssen. Auch eure Kids werden mal älter. Bis dahin , viel Geduld und Durchhaltevermögen.